Was kann eine Wand anders sein, als unsere Häuser in Räume zu unterteilen, Bilder aufzuhängen und in der Freizeit etwas zu kritzeln? Die flachen Wände können viel intelligenter sein, als wir uns je vorgestellt haben - sie können interaktiv sein und Berührungen erfassen.
Ein kombiniertes Forscherteam an der Disney und der Carnegie Mellon University präsentierte auf der ACM CHI 2018 in Kanada ihr interaktives und kontextabhängiges Sensorsystem namens Wall ++.
Das System kommt zum Einsatz, indem Elektrodenmuster und eine Beschichtung aus leitfähiger Farbe an der Wand angebracht werden. Damit es wie jede andere gewöhnliche Wand aussieht, bleibt das System hinter einer Deckschicht aus Standard-Latexfarbe verborgen. Die Wand ist mit einem benutzerdefinierten Sensor verbunden, der von den Forschern erstellt wurde. Die Kosten für die Verwandlung von Wänden in intelligente Wände betragen etwa 20 USD pro Quadratmeter.
Was kann die Smart Wall also?
Es kann alles tun, indem es ein riesiges kapazitives Touchpad ist, das Gesten und Schwebebewegungen erkennt. Wenn sich eine Person ausreichend nahe an der Wand befindet, kann sie ihre Haltung und Bewegung wahrnehmen. Möglichkeiten sind mehr: Stellen Sie sich einen virtuellen Lichtschalter vor, den Sie überall an der Wand bewegen können.
Wall ++ kann sich auch wie passive Antennen verhalten, die elektromagnetische Störungen von Elektrogeräten erkennen können. Wenn also alle Wände in den Räumen mit der intelligenten Wandbehandlung abgedeckt sind, kann das System in Echtzeit verfolgen, welche Geräte verwendet werden und wo sich diese im Raum befinden. Es kann zu einer anderen Ebene wechseln, indem Benutzer (tragende Geräte, die elektromagnetische Signale aussenden) im Raum verfolgt werden.
Elektromagnetische Erfassung kann dem System ermöglichen, den Benutzer in einem anderen Raum zu warnen, wenn ein elektrischer Wasserkocher oder eine Waschmaschine ausgeschaltet werden. Wenn wir gewöhnliche Wände kontextabhängig machen, könnte dies ein erheblicher Fortschritt auf dem Weg zu intelligenten und vernetzten Häusern sein. Dennoch muss Wall ++ hinsichtlich des Energieverbrauchs noch kostengünstiger werden. Der derzeitige Proof-of-Concept verbraucht so viel Leistung wie ein Standard-Touchscreen.
Weitere Informationen zu Wall ++ finden Sie in dem von den Forschern veröffentlichten Artikel. Sie präsentierten ihre Arbeiten auf der ACM CHI 2018 in Kanada.